Mit Menschen unterwegs – 125 Jahre die Heilsarmee in Deutschland

Der Gründer der Heilsarmee, William Booth, wurde am 10. April 1829 in Nottingham (Mittelengland) geboren. Schon in seiner Kindheit mit Armut konfrontiert, erkannte er immer mehr die erschütternde soziale und geistliche Not seiner Mitmenschen, besonders in den Ost-Londoner Slums. Da die zu den Randgruppen der Gesellschaft gehörenden Menschen nicht in die Kirche kamen, erkannte Booth sehr früh:

Die Kirche muss zu den Leuten gehen

Die Versammlungen wurden vor verrufenen Kneipen, auf Plätzen, Straßen und Gassen abgehalten. Da eine straff organisierte Bewegung ihre Arbeit effektiver durchführen konnte, nahm die Missionsgesellschaft nach und nach militärische Züge an. 1878 erhielt sie den Namen „Heilsarmee“. Die Gemeindestationen nannte man nun „Korps“, die hauptamtliche Mitarbeiter „Offiziere“ und die Mitglieder „Heilssoldaten“.

Das erklärte Ziel der Heilsarmee war und ist Menschen in die Gemeinschaft mit Jesus Christus zu führen!

Nachdem die Heilsarmee 1886 in Deutschland ihre Arbeit begonnen hatte, wurde 1897 das erste Mädchenheim in Berlin eröffnet – der Beginn der sozialen Arbeit in Deutschland. Es folgten Männerheime, Kinderheime, ein Wöchnerinnenheim, Hospize und Altenheime.

Die offene Sozialarbeit der Gemeinden bietet niederschwellige Angebote für Hilfesuchende. Die warme Mahlzeit, das frische Kleidungsstück oder eine Notübernachtung – der Glaube an Jesus motiviert die tätige Nächstenliebe der Heilsarmee.

Heute umfassen die sozialen Einrichtungen in Deutschland schwerpunktmäßig die Obdachlosen-, Jugend- und Altenhilfe sowie die Betreuung von Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, wie z. B. Alkohol- und Suchtkranken.

Es gibt 42 soziale Einrichtungen mit qualifiziertem Fachpersonal, in Wiesbaden seit 1957 u.a. ein Wohn- und Übernachtungsheim für wohnungs- lose Männer mit 210 Betten.